Atemschutzmasken, Mundmasken und Mundschutz gegen Viren
Die kleinen Unterschiede der großen Schutzwirkung
Mundschutzmasken sowie Atemschutzmasken gegen Viren sind derzeit sehr gefragt. Die Corona-Krise hat den Bedarf enorm erhöht. Sowohl im medizinischen Bereich als in den Privathaushalten ist dieser schon bald eventuell nicht mehr zu decken. Die speziell dafür zu verwendenden Vliesstoffe sind zur Mangelware geworden. Deshalb werden nun auch einfache Mundmasken produziert und angeboten. Je nach Anwendungsfall unterscheiden sich die Arten nach den Anforderungen. Also stellt sich klar die Frage, welche Bedeckungen von Mund und Nase ausreichend Schutz bieten und für wen sie geeignet sind. Zumindest aus rechtlicher Sicht sind dem Wort „Schutz“ Grenzen gesetzt und somit auch der Namensgebung für die verschiedenen Produkte. Nur Schutzmasken, Mundschutzmasken und Atemschutzmasken sind zertifizierte, medizinische Hilfsmittel gegen Risiken von Viren oder Feinstaub. Jede Mundmaske, die nicht nach DIN EN 16483 oder DIN 149 zertifiziert ist, wurde nicht auf ausreichend Schutz geprüft und darf sich somit auch nicht Schutz nennen. Auch dann nicht, wenn eine Risikominderung besteht. Der folgende Beitrag beantwortet die Fragen rund um den Mundschutz gegen Viren für jene, die sich einen Mundschutz kaufen möchten.
Arten von Mundschutz gegen Viren
Einfache Mundmasken | Medizinischer Mundschutz / OP-Maske | Partikelfiltrierende Mundschutzmasken (FFP) | |
---|---|---|---|
Anwendung | Privat und Business | Privat und Business | Privat und Business |
Schutz für Träger | Gering | Gering | Ohne Ventil: Hoch Mit Ventil: Hoch |
Schutz für Umwelt | Gering | Hoch | Ohne Ventil: Hoch Mit Ventil: Gering |
Waschbar | Ja | Nein | Nein, nur Reinigung und Desinfektion |
Material | Vorzugsweise aus Baumwolle | Mehrlagiges Vlies (keine FFP-Klasse) | Vliesstoffe meltblown, elektret behandelt |
Wiederverwendbar | Ja | In Ausnahmefällen | Ja, mit Kennzeichnung „R“ |
Stylingfaktor | Hoch | Gering | Gering |
Zertifizierung | Keine | DIN EN 16483 | DIN 149 |
Was ist eine einfache Mundmaske oder Atemmaske gegen Viren?
Einfache Mundmasken, wie sie gerade ersatzweise zu zertifizierten Atemschutzmasken gefertigt werden, sind eine geringe Barriere gegen Viren. Dennoch können sie das Risiko einer Tröpfchen- oder Schmierinfektion mit Viren, wie dem Coronavirus, mindern. Somit ist gerade für den Hausgebrauch, etwa beim Einkaufen, Spazierengehen oder auch im Büro, die einfache Mundmaske zumindest ein sinnvoller Beitrag, um Infektionsketten möglicherweise zu unterbinden. Hersteller reagieren auf das Konsumverhalten und die erhöhte Nachfrage. Diese Mundmasken sind in verschiedenen Farben, Designs und Prints erhältlich. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt und sie dienen als modisches Accessoire. Ob Kussmund oder frecher Spruch – originell sind die neuen, einfachen Mundmasken auf jeden Fall und könnten bald zum must-have gekürt werden. Einige Supermärkte bedrucken die einfachen Mundmasken mit ihrem Firmenlogo und geben diese beim Einkauf kostenfrei an ihre Kunden aus. Auch Unternehmen haben dieses neue Werbemittel für sich entdeckt. Meist sind die Mundmasken aus Baumwolle und waschbar bei bis zu 70 °C.
Was ist ein medizinischer Mundschutz?
Der Mundschutz gegen Viren, auch OP-Maske genannt, ist eine locker sitzende Schutzmaske. Dadurch kann der Träger mit solch einer Schutzmaske einfach atmen. Der Mundschutz oder auch Mund-Nasen-Schutz (MNS) ist ein Medizinprodukt und muss den Anforderungen der DIN EN 14683 entsprechen. Die Gesamtleckage, also die Durchlässigkeit, wird nicht geprüft. Jedoch muss die Filtrierung von 95% der Bakterien gegeben sein. Wer solch einen Mundschutz trägt, schützt andere Personen vor infektiösen Speicheltröpfchen, da diese beim Ausatmen nicht über die Atemschutzmaske hinaus abgegeben werden können.
Für den Träger solch einer Schutzmaske selbst, besteht hingegen kein ausreichender Virenschutz und die Maske ist nicht als Coronavirus Schutz geeignet. Jedoch kann der Mundschutz bei unbedachter Berührung der Schleimhäute vor einer Schmierinfektion schützen. Normalerweise darf ein medizinischer Mundschutz nur einmal verwendet werden. Jedoch bei Ausbruch einer Pandemie, wie mit dem Coronavirus SARS-COV-2 und extremen Mangel solcher OP-Masken dürfen diese auch ausnahmsweise mehrfach benutzt werden. Mehr über die Bedeutung des Mundschutz gegen Viren bzw. OP-Masken kannst Du hier lesen: https://www.dach-germany.de/dach-wissen/kann-eine-op-maske-als-atemschutz-eingesetzt-werden.
Was sind FFP Masken? (Partikelfiltrierende Schutzmasken)
Diese Schutzmaske liegt dicht an, ist aus nichtauswechselbarem Filtermaterial und filtert auch Kleinstpartikel sowie Tröpfchen zuverlässig aus der Luft. Also ist sie gegen die Belastung von zum Beispiel Feinstaub und Corona-Viren geeignet, schützt auch den Träger, anders als beim medizinischen Mundschutz selbst. Diese Atemschutzmasken gegen Viren gliedern sich in die drei Schutzklassen gemäß DIN EN 149: FFP1, FFP2 und FFP3 (FFP = Filtering Face Piece). Je höher die Klasse, desto besser der Schutz. So darf die Leckage der Schutzmaske der Klasse FFP3 höchstens zwei Prozent betragen. Hingegen bei den Klassen FFP1 und FFP2 höchstens 22 Prozent. Die Partikelfiltrierenden Schutzmaske gibt es in den Ausführungen mit Ausatemventil und ohne Ausatemventil. Die FFP-Schutzmasken erfordern nach der Arbeitsschutzgesetz PSA – Verordnung eine EU-Baumusterprüfung durch eine notifizierte Stelle. Durch die momentane Dringlichkeit wird allerdings solch ein Schnellverfahren zur Prüfung genehmigt werden. Außerdem prüft die DEKRA Essen nach einem neu erarbeitetem Prüfgrundsatz, bestätigt damit jedoch nur die Prüfung des Prüfgrundsatzes und die Ergebnisse. Mehr zu den Schutzklassen und den Prüfverordnungen kannst Du hier lesen: https://www.dach-germany.de/dach-wissen/atemschutzmasken. Partikelfiltrierende Schutzmasken dürfen über 8 Stunden hinweg getragen werden. Sofern diese Schutzmasken mit einen „R“ für „reusabel“, also wiederverwendbar gekennzeichnet sind, dürfen sie nach Desinfektion und Reinigung der Dichtlippe erneut getragen werden.
Partikelfiltrierende Schutzmaske ohne Ausatemventil
Mit den partikelfiltrierenden Schutzmasken lässt es sich unkomfortabel atmen. Jedoch werden durch das Tragen Personen im Umfeld gegen Infektionsgefahr geschützt. Tröpfchen, die möglicherweise kontaminiert sind und ausgeatmet werden, können durch die Mundschutzmaske nicht übertragen werden.
Partikelfiltrierende Schutzmaske mit Ausatemventil
Die Schutzklasse bestimmt den Wert der Filtrierung. Je höher, desto schwieriger das Atmen. Deshalb sind die FFP-Mundschutzmasken auch mit Ausatemventil erhältlich. Durch das Ausatemventil der partikelfiltrierenden Schutzmasken können Viren durch die ausgeatmeten Tröpfchen freigesetzt werden. Das Umfeld ist somit nicht davor geschützt. Die Atemluft des Trägers kann ungehindert ausströmen.
Fazit zu den Arten von Mundschutz gegen Viren
Wenn die Mundmasken nicht zertifiziert sind, können sie lediglich für den privaten Gebrauch verwendet werden. Aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen dürfen bestimmte Berufsgruppen, wie zum Beispiel Krankenhauspersonal, in Verbindung mit Coronapatienten, nur zertifizierte FFP Schutzmasken, mindestens FFP 2, verwenden. Dennoch gilt in allen Fällen, dass jede Mundmaske besser als gar kein Schutz ist. Selbst die einfache Mundmaske kann Infektionen verhindern und ist im Privatbereich nicht nur eine Frage des Stils. Man kann ein Statement setzen und zugleich der Gefahr durch die Corona-Pandemie mit Augenzwinkern trotzen. Denn die Augen sind auch bei der einfachen Mundmaske frei sichtbar. Also „Augen auf!“ bei der Wahl der coolsten Mundbedeckung und beim Mundschutz kaufen.